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Wie führt man ein Familienunternehmen erfolgreich in die Zukunft?

Familienunternehmen prägen die Wirtschaft in der DACH-Region. Doch der Generationenwechsel stellt viele vor Herausforderungen: Nur 12% der Unternehmen bestehen bis in die vierte Generation, gerade einmal 3% bis in die fünfte. Bianchi, gegründet 1881 und Spezialist für Fisch, Fleisch und Delikatessen, gehört zu diesen seltenen Ausnahmen. An einem Abend im Cabaret Voltaire gab Alessandro Battaglia, der das Unternehmen gemeinsam mit Dario und Luca Bianchi führt, Einblicke in das Erfolgsrezept des Familienbetriebs.
Der Veranstaltungsort war bewusst gewählt: Das Cabaret Voltaire, sogar 35 Jahre jünger als Bianchi und die Geburtsstätte des Dadaismus, liegt nur wenige Schritte vom ersten Bianchi-Laden entfernt. Seit 1916 steht es für den Mut, alte Denkweisen hinter sich zu lassen und Neues zu wagen. Hier diskutierten wir in gemütlicher Atmosphäre, wie erfolgreicher Wandel in Familienunternehmen wie Bianchi aussehen kann.

Kreis 1

Was können wir von Bianchi lernen?

Was bedeutet Qualität – damals und heute?
Alessandro gab Einblicke, wie sich Bianchi über die Generationen hinweg immer wieder neu erfunden hat. Vom kleinen Delikatessengeschäft im Niederdorf entwickelte sich das Unternehmen über die Jahre zu einem der führenden Grosshändler für die Gastronomie in der Schweiz. Eines blieb dabei jedoch immer gleich: der kompromisslose Fokus auf Qualität – sowohl bei den Produkten als auch in der Beziehung zu den Kunden.

Kann man Beziehung skalieren?
Mit der Einführung von Salesforce versteht und bedient Bianchi die Bedürfnisse von Spitzenköch:innen in den besten Restaurants der Schweiz heute noch gezielter und effizienter. Doch der persönliche Kontakt, so betonte Alessandro, bleibt auch mit der Digitalisierung essenziell: Während handgeschriebene Bestellzettel weitestgehend Geschichte sind, ist der persönliche Austausch durch tägliche Telefongespräche weiterhin zentraler Bestandteil der Sales und Service Prozesse.

Wie definiert man einen optimalen Prozess Qualitäts-Prozess?
Auch intern spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle. Alessandro erzählte, wie verschiedene KollegInnen bei der Einführung von Salesforce von Anfang an eingebunden und dabei bewusst Skeptiker nicht aussen vor gelassen wurden. Eine Gruppe aus unterschiedlichen Disziplinen ging das Projekt an – „unsere Campioni“, wie Alessandro sie liebevoll nennt. Genau diese Mitarbeitenden entwickelten sich später unter anderem zu den leidenschaftlichsten Fürsprechern.

Transformation erfordert Unterstützung aus den eigenen Reihen.
Alessandro hob in unserem Gespräch die gelungene Übergabe zwischen der vierten und fünften Generation hervor. Giulio und Paolo Bianchi, die Geschäftsleitung in der vierten Generation, bauten die Logistikprozesse des Unternehmens auf und arbeiteten selbst intensiv in diesen Strukturen. Heute sind es Luca, Dario und Alessandro, die gleichwohl in Stosszeiten selbst zum Telefon greifen, Ihr Team unterstützen und im Projektmodus sogar Trainings geben. So sehen sie, wo Fragen zu stellen und bestehende Prozesse neu zu denken sind.

Was nehmen wir mit?
Der gemeinsame Abend im Cabaret Voltaire hat nicht nur eindrücklich gezeigt, wie Wandel in Unternehmen gestaltet werden kann. Er machte auch deutlich, dass die richtigen Fragen neue Perspektiven eröffnen. Und nicht zuletzt nehmen wir aus der sympathischen Vorstellungsrunde eine ganze Liste an wunderbaren Restaurants in Zürich und darüber hinaus mit.

Inspiriert von diesen Impulsen freuen wir uns darauf, die Diskussionen und Gespräche bei zukünftigen Veranstaltungen in der Reihe fortzusetzen.